Gut bezahlte, zufriedenstellende Jobs gibt es nicht wie Sand am Meer – schlechte Konjunkturphasen, starke Konkurrenz unter Fachkräften einer Branche oder doppelte Abiturjahrgänge können bewirken, dass sich die Suche nach dem Traumjob mühsam gestaltet. Eine Lösung für dieses Dilemma bieten Initiativbewerbungen. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei einer Initiativbewerbung und dem dazugehörigen Anschreiben beachten sollten.
Ein überzeugendes Argument: Wenn Sie sich initiativ bewerben, zeigen Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber, dass Sie nichts dem Zufall überlassen. Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass gerade in wirtschaftlich schwächeren Zeiten die Anzahl der Initiativbewerbungen zunehmen; besonders größere, potentiell attraktive Unternehmen erhalten täglich eine Vielzahl solcher Bewerbungen. Im Zeitalter von Internet, E-Mail und Social Media ist die Anzahl der Initiativbewerbungen stark gestiegen, denn natürlich verschickt sich ein Dokument per Mausklick wesentlich leichter, schneller und günstiger als eine A4-Mappe auf dem Postweg.
Lenken Sie Ihre Motivation zunächst einmal in die richtigen Bahnen. Nicht jedes Unternehmen passt zu Ihnen. Erstellen Sie eine Liste mit den für Sie interessanten Firmen und informieren Sie sich gut über diese – auch, um bei einem eventuellen Anruf gleich die richtigen Informationen parat zu haben. Einige Unternehmen geben auf ihrer Internetseite explizit an, dass Initiativbewerbungen unerwünscht sind, und verweisen auf die ausgeschriebenen Stellen. Andere wiederum wünschen sich Bewerbungen lediglich über eigens ausgestellte Online-Formulare – beachten Sie diese Informationen, um nicht gleich den ersten großen Fauxpas zu begehen.
Auch ausgeschriebene Stellen sind eine gute Orientierung – selbst wenn Sie sich auf eine ganz andere Position bewerben möchten, können Sie entsprechenden Stellenanzeigen entnehmen, ob gerade einer oder mehrere Mitarbeiter gesucht werden, wie das Prozedere für Bewerbungen allgemein ist, welche Unterlagen gewünscht sind, wer als Ansprechpartner genannt wird – und dass das Unternehmen im Allgemeinen zur Zeit darauf vorbereitet ist, Bewerbungen als solche zu erhalten und zu bearbeiten.
Suchen Sie passende Unternehmen für Ihre Initiativbewerbung mit Anschreiben über Branchenverzeichnisse oder auch über Social Media-Kanäle wie Xing oder LinkedIn heraus – bei letzteren beiden können Sie sogar schon vor dem Versand der Bewerbung mit den passenden Ansprechpartnern Kontakt aufnehmen oder zumindest Ihre Bewerbung an die zuständige Person oder Abteilung richten. Natürlich schadet es auch nicht, das gute alte Telefon zu nutzen. Viele Unternehmen begrüßen die Eigeninitiative und verweisen Sie daher gerne an die richtige Kontaktperson. Auch können Sie so Fragen auf dem „kurzen Dienstwege“ klären und erfragen, welche Unterlagen gewünscht sind. Häufig bevorzugen Unternehmen E-Mail-Bewerbungen oder stellen direkt auf ihrer Website ein Bewerbungsformular zur Verfügung.
Auch bei einer Initiativbewerbung ist es meistens nötig, eine vollständige Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen vorzubereiten. Sie sollten Ihre Bewerbung also so gestalten, dass sie sich aus einer eventuellen Flut an Initiativbewerbungen deutlich abhebt. Natürlich sollten Sie auch hier Rechtschreibfehler vermeiden und einen guten Stil bewahren. Lassen Sie jemanden „drüber lesen“ – kleinere Fehler schleichen sich (fast) immer ein. Bei Layoutfragen helfen oft Initiativbewerbungen als Muster, die Sie im Internet finden können. Die Aufmachung der Internetseite des entsprechenden Unternehmens, die Formulierungen der Texte und Art der Informationsvermittlung geben Ihnen einen Einblick, wie das Unternehmen wirken und kommunizieren möchte.
Nehmen Sie dies als Inspiration und stimmen Ihre Bewerbungsunterlagen darauf ab. Bedenken Sie dabei, dass Ihre Bewerbung eventuell nicht die erste Initiativbewerbung ist, die der entsprechende Ansprechpartner gerade vor sich hat. Erläutern Sie nur kurz Ihre bisherige Vita – die ausführliche Beschreibung nimmt Ihnen Ihr beigefügter Lebenslauf ab. Fassen Sie sich außerdem kurz: Ein Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein – dies gilt vor allem für das Anschreiben einer Initiativbewerbung. Kein Mensch möchte einen Roman als Bewerbung lesen. In diesem Zusammenhang empfehlen wir eine Internetrecherche mit den Begriffen „Initiativbewerbung als Muster“.
Schreiben Sie Ihre Initiativbewerbung wie einen Zeitungsartikel und beginnen Sie zunächst mit den W-Fragen:
Wer? Wie? Was? Wann? Warum?
Beschreiben Sie Ihre aktuelle Position, Ihre Qualifikation, was Sie in dem Unternehmen erreichen möchten und warum Sie gerade dieses Unternehmen ausgewählt haben. Wichtig ist, dass Ihr Anschreiben individuell ist, da die Firma wissen möchte, was gerade Sie zum Geschäftserfolg beitragen können.
Die allgemein genannte Erfolgsquote bei Initiativbewerbungen ist eher gering – aber dies ist stark branchen- und konjunkturabhängig. Als besonders erfolgsversprechend gelten Initiativbewerbungen in Branchen, in denen hochqualifiziertes Fachpersonal gesucht wird, wie zum Beispiel in der IT-Branche. Auch Unternehmen der digitalen Medienwelt sind offen für Eigenengagement.
Lassen Sie sich davon nicht abschrecken, nutzen Sie moderne Social-Media- und Online-Kommunikationswege, sammeln Sie Informationen und bleiben Sie am Ball – wenn das entsprechende Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben möchten, Initiativbewerbungen berücksichtigt und ihnen Chancen einräumt, ist es umso wichtiger, dass Ihre Bewerbung alle anderen übertrifft.
Eines gilt sicher: Trauen Sie sich! Auch wenn im Allgemeinen der Tenor herrscht, dass Stellenangebote knapp bemessen sind, ist es in der Realität häufig so, dass Unternehmen händeringend auf der Suche nach qualifiziertem Personal sind. Nicht immer finden diese Unternehmen ihre Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen über geschaltete Ausschreibungen. Umso interessanter ist es für Firmenchefs, eine unaufgeforderte Bewerbung zu erhalten – wenn denn der Inhalt und die Aufmachung stimmen.
Ob Entdeckungsreise zu Ihren Talenten, Profi-Check Ihrer Bewerbungsunterlagen oder Coachings, die Ihre Persönlichkeit stärken – ANN-KATHRIN KÖNIG | Unternehmens- & Personalberatung begleitet Sie mit viel Herz und Köpfchen auf Ihrem Weg zum Lieblingsjob: